Viele Angaben über den Kriegsverlauf wie Opferzahlen oder Details zu Kämpfen stammen von ukrainischen oder russischen Behörden und lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Für unseren Liveblog verwenden wir neben eigenen Recherchen Material der Nachrichtenagenturen dpa, Reuters, epd, KNA und Bloomberg.
Wichtige Updates
Selenskij bezeichnet Putin als „Ayatollah“
Angriff auf Odessa - ein Todesopfer und mehrere Verletzte
Selenskij ernennt neuen Heereskommandeur
Kiew: Haben auch Leichen russischer Soldaten bekommen
Ukraine und Russland tauschen Kriegsgefangene aus
Juri Auel
Putin: In gewissem Sinne gehört die ganze Ukraine uns
Kremlchef Wladimir Putin hat den russischen Anspruch auf die Ukraine bekräftigt und erstmals mit einer möglichen Eroberung der ukrainischen Gebietshauptstadt Sumy gedroht. „Wir haben nicht das Ziel, Sumy einzunehmen, aber im Prinzip schließe ich das nicht aus“, sagte Putin in St. Petersburg beim Internationalen Wirtschaftsforum.
Die russischen Truppen nehmen im gleichnamigen Gebiet im Nordosten der Ukraine seit Monaten immer mehr Ortschaften ein. Putin erklärte, dass seine Streitkräfte dort eine Pufferzone errichteten. Bisher gehe sie zehn bis zwölf Kilometer tief ins Land. Möglich sei die Einnahme der Gebietshauptstadt Sumy. Die Frontlinie verläuft nur etwa 18 Kilometer von der Stadtgrenze entfernt.
Er sehe Russen und Ukrainer als ein Volk, sagte Putin bei der Plenarsitzung des Forums in seiner Heimatstadt. „In dem Sinn ist die ganze Ukraine unser“, erklärte er unter großem Beifall im Saal. Auf die Frage des Moderators, wie weit er die Ukraine erobern wolle, antwortete er: „Wo der Fuß eines russischen Soldaten steht, das gehört uns.“ Auch dafür bekam er Applaus.
In dem mehr als drei Jahre andauernden Angriffskrieg hat Russland bisher die ukrainischen Gebiete Donezk, Luhansk, Saporischschja und Cherson annektiert. Der ukrainischeAußenminister Andrij Sybiha erklärte als Reaktion auf Putins Aussagen: Wohin immer ein russischer Soldat seinen Fuß setze, bringe er Tod und Zerstörung.
Juri Auel
Trump: Neues Nato-Ausgabenziel soll nicht für USA gelten
US-Präsident Donald Trump zufolge soll das neue Ausgabenziel der Nato für Militärausgaben für alle Mitgliedsländer gelten – aber nicht für die Vereinigten Staaten selbst. Auf die Frage eines Journalisten, ob er mit Blick auf den Nato-Gipfel kommende Woche davon ausgehe, dass die Ausgaben der Mitglieder künftig fünf Prozent der Wirtschaftsleistung betragen sollten, sagte Trump: „Ich denke, sie sollten das machen. Ich denke nicht, dass wir das sollten. Aber ich denke, sie sollten.“
Washington habe die Nato lange genug unterstützt, und die USA hätten in vielen Fällen „fast 100 Prozent der Kosten getragen“, behauptete Trump. Deswegen sollten die Nato-Länder das neue Ausgabenziel beschließen, sagte er – und kritisierte Spanien und Kanada exemplarisch für ihre verhältnismäßig geringen Militärausgaben.
Unter dem Druck von Trump soll bei dem Gipfeltreffen des Verteidigungsbündnisses Mitte kommender Woche vereinbart werden, künftig mindestens einen Betrag in Höhe von 3,5 Prozent des nationalen BIP in Verteidigung zu investieren. Hinzu sollen dann noch einmal 1,5 Prozent für verteidigungsrelevante Ausgaben – beispielsweise für Infrastruktur – kommen. Insgesamt würde so eine Quote von fünf Prozent erreicht werden, die Trump seit einiger Zeit fordert. Die USA geben bereits fast 3,5 Prozent ihrer Wirtschaftsleistung für die Verteidigung aus.
Juri Auel
Selenskij: entwickeln Abfangdrohnen zur Abwehr russischer Angriffe
Die Ukraine entwickelt nach den Worten von Präsident Wolodimir Selenskij Abfangdrohnen zur Abwehr der zunehmenden russischen Angriffe. "Wir arbeiten auch separat an Abfangdrohnen, die den Schutz gegen Shahed-Drohnen verbessern sollen", sagt Selenskij in seiner nächtlichen Videoansprache. Hintergrund sind die in den vergangenen Wochen stark intensivierten russischen Angriffe mit Drohnen auch iranischer Bauart vom Typ Shahed auf ukrainische Städte.
Dimitri Taube
Selenskij bezeichnet Putin als „Ayatollah“
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij hat Wladimir Putin nach dessen Auftritt beim Sankt Petersburger Wirtschaftsforum fehlenden Friedenswillen vorgeworfen und den Kremlchef als „Ayatollah“ bezeichnet. „Russland will Krieg führen“, sagte Selenskij in seiner abendlichen Videobotschaft. Es gebe aus Russland immer neue Drohungen. „Das bedeutet, dass ihnen der Druck, den die Welt ausübt, noch nicht weh tut.“
Selenskij verwies darauf, dass die russische Wirtschaft trotz Putins optimistischer Reden große Probleme habe. „Die russische Wirtschaft ist bereits im Niedergang begriffen. Unterstützen wir diesen Prozess noch mehr!“, sagte er. „Ayatollah Putin kann bei seinen Freunden in Iran sehen, wohin solche Regime führen und wie rückständig sie ihr Land machen.“ In Iran ist Ayatollah Ali Chamenei politisches und religiöses Oberhaupt.
Putin hatte bei dem Forum den russischen Anspruch auf die Ukraine bekräftigt und mit einer Eroberung der ukrainischen Gebietshauptstadt Sumy gedroht. Er sehe Russen und Ukrainer als ein Volk, sagte er. „In dem Sinn ist die ganze Ukraine unser.“ Wohin ein russischer Soldat seinen Fuß setze, das gehöre Russland.
Julia Bergmann
Angriff auf Odessa - ein Todesopfer und mehrere Verletzte
Bei einem russischen Drohnenangriff auf Odessa sind nach Angaben der dortigen Behörden ein Mensch getötet und mindestens 14 weitere verletzt worden. Wohnhochhäuser, eine Bildungseinrichtung, eine Gaspipeline und mehrere Autos seien beschädigt worden, erklärt der Gouverneur der Region, Oleh Kiper, auf Telegram. Die Treffer habe es gegeben, obwohl die Luftabwehr im Einsatz gewesen sei. Die staatliche ukrainische Bahngesellschaft teilt mit, dass auch der Bahnhof von Odessa getroffen worden sei. Dort habe es Schäden an Stromleitungen und Schienen gegeben. Odessa ist der größte Schwarzmeerhafen der Ukraine und hat damit eine zentrale Bedeutung für Importe und Exporte des Landes. Die Stadt ist seit Beginn des Krieges immer wieder zum Ziel russischer Raketen- und Drohnenangriffe geworden.
Laut der ukrainischen Luftwaffe sind in der Nacht landesweit acht Ziele von russischen Drohnen getroffen worden. Neben Odessa nahm Russland nach Angaben örtlicher Behörden auch die Stadt Charkiw im Nordosten der Ukraine ins Visier. Insgesamt meldet die Ukraine aus der Nacht 86 russische Drohnen. Davon seien 34 abgeschossen worden, weitere 36 Fluggeräte seien entweder Attrappen ohne Sprengsatz gewesen oder seien verloren gegangen.
Zwei Wohnhäuser wurden in Odessa getroffen. Friedrich Bungert
Mehrere Autos sind von den Drohnen beschädigt worden. Friedrich Bungert
Aufräumarbeiten nach dem Drohnen-Einschlag. Friedrich Bungert
Dimitri Taube
Selenskij ernennt neuen Heereskommandeur
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij hat den Brigadegeneral Hennadij Schapowalow zum neuen Kommandeur der Bodentruppen ernannt. Die Präsidialverwaltung in Kiew veröffentlichte den entsprechenden Erlass. Schapowalow war nach Angaben des Portals Kyiv Independent zuletzt Verbindungsoffizier in dem Nato-Stab in Wiesbaden gewesen, der Militärhilfe für die Ukraine koordiniert.
Die Umbesetzung im Heer wurde notwendig, nachdem der bisherige Kommandeur Mychajlo Drapatyj Anfang Juni um Entlassung gebeten hatte. Er übernahm die Verantwortung für den Tod von zwölf Soldaten. Sie waren bei einem russischen Raketenangriff auf einen Truppenübungsplatz im Gebiet Dnipropetrowsk ums Leben gekommen.
Dimitri Taube
Kiew: Haben auch Leichen russischer Soldaten bekommen
Bei der Rückgabe Tausender Soldatenleichen aus Russland hat die Ukraine nach Angaben von Innenminister Ihor Klymenko in Kiew auch tote Russen überstellt bekommen. In einem Post auf Telegram machte er aber keine Angaben, wie viele derartige Fälle es gebe.
„Der Feind erschwert uns absichtlich die Identifizierung der Toten, stiftet Chaos und vermischt die Leichen der russischen Soldaten mit denen der Ukrainer“, schrieb der Minister. Fotos zeigten den angeblichen Wehrpass und die Identifikationsmarke eines toten russischen Soldaten, der an die Ukraine übergeben worden sei. Unabhängige Bestätigungen dazu gab es nicht.
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij hatte es als erster öffentlich bemängelt, dass Russland auch Leichen eigener Soldaten an die Ukraine überstelle.
Julia Daniel
Ukraine und Russland tauschen Kriegsgefangene aus
Die Ukraine und Russland haben erneut Kriegsgefangene ausgetauscht. Um wie viele Gefangene es sich handelt, lassen beide Seiten offen. Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij veröffentlicht Bilder von freigekommenen ukrainischen Soldaten, die lächelnd und in die Nationalflagge gehüllt zu sehen sind. Die meisten von ihnen seien seit den ersten Monaten der im Februar 2022 begonnenen russischen Invasion in Gefangenschaft gewesen, erklärt Selenskij. Dem ukrainischen Koordinierungsrat für Kriegsgefangene zufolge sind sie krank oder verletzt. Auch die russischen Kriegsgefangenen würden zur Behandlung und Rehabilitation geschickt, teilt das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Der Gefangenenaustausch wurde bei den direkten Gesprächen zwischen der Ukraine und Russland in Istanbul vereinbart.
Juri Auel
Putin warnt Bundesregierung vor „Taurus“-Lieferung an Ukraine
Kremlchef Wladimir Putin warnt erneut vor einem „sehr schweren Schaden“ für die Beziehungen zwischen Russland und Deutschland, falls die Bundesregierung den Marschflugkörper Taurus an die Ukraine liefern sollte. Da die Bedienung der Waffe von Bundeswehroffizieren und von Satellitendaten abhängig sei, bedeute ihr Einsatz eine direkte Beteiligung Deutschlands am Ukraine-Krieg, sagte Putin bei einem Treffen mit Journalisten. Die Gesprächsrunde, bei der auch die Deutsche Presse-Agentur dabei war, fand am Rande des Internationalen Wirtschaftsforums in St. Petersburg statt.
Bundeskanzler Friedrich Merz hatte im Wahlkampf vehement die Lieferung der Waffe gefordert, die weite Strecken zurücklegen und gesicherte Bunkeranlagen zerstören kann. Nach der Amtsübernahme machte Merz jedoch deutlich, dass die neue Bundesregierung nicht mehr im Detail öffentlich darüber reden wolle, welche Waffen sie an die Ukraine liefere. „Natürlich ist das im Bereich des Möglichen“, sagte Merz Ende Mai über eine etwaige Lieferung des Marschflugkörpers. Merz verwies zugleich darauf, dass dies eine mehrmonatige Ausbildung von Soldaten in der Ukraine erfordern würde. So könnte eine Beteiligung deutscher Soldaten an dem Einsatz der Waffe vermieden werden, sagen Experten. Wenn man das System in einem halben oder einem Jahr liefern würde, nütze es der Ukraine heute nichts, betonte Merz. Deshalb verbessere man die militärische Unterstützung des Landes heute.
Auf den Kriegsverlauf selbst hätten Taurus-Marschflugkörper nach Putins Worten keinen Einfluss, weil die russische Armee auf der gesamten Frontlinie die Initiative habe. Auch wenn die Ukraine derlei Waffenhilfe aus Deutschland erhalten sollte, werde sich am Vormarsch der russischen Truppen nichts ändern. „Die russischen Truppen haben strategische Vorteile in allen Richtungen. Unsere Streitkräfte greifen auf der gesamten Front an“, sagte Putin. Seine Angaben sind nicht von unabhängiger Seite überprüfbar.
Zugleich forderte Putin die Ukraine auf, sich auf das russische Angebot zu Friedensverhandlungen einzulassen, ehe sich die Lage des Nachbarlandes weiter verschlechtere. Russland hatte zuletzt einen Katalog mit Maximalforderungen überreicht. So verlangt Moskau etwa, dass Kiew auf die von Russland annektierten ukrainischen Gebiete verzichtet. Die Ukraine lehnt das kategorisch ab. Putin drohte dem Land erneut, dass Russland seine Kriegsziele mit militärischer Gewalt erreichen werde, wenn es auf dem Verhandlungswege keine Lösung geben sollte.
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Juri Auel
Putin: Auch bereit zu Gesprächen mit Selenskij
Russlands Präsident Wladimir Putin erklärt sich bereit, sich im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg mit jedem zu treffen. Dazu gehöre auch der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij, sagte Putin in St. Petersburg. Er könne das ukrainische Staatsoberhaupt in der Endphase von Verhandlungen treffen. Wichtig sei dabei, wer von ukrainischer Seite die Dokumente unterzeichne und dass der nächste Präsident des Landes ein solches Abkommen nicht in Frage stelle. Putin zog erneut in Zweifel, dass Selenskij noch Legitimität habe, weil seine fünfjährige Amtszeit im vergangenen Jahr abgelaufen sei. Die ukrainische Führung betont dagegen, dass wegen des Kriegsrechts keine Wahlen abgehalten werden dürften und Selenskij weiter alle Machtbefugnisse habe.
Eine Stellungnahme der Ukraine lag zunächst nicht vor. Doch Kiew und europäische Verbündete werfen Russland vor, derzeit nicht an ernsthaften Friedensverhandlungen interessiert zu sein. Bei Gesprächen zwischen Russland und der Ukraine vor wenigen Wochen in Istanbul hatte die russische Seite lediglich politische Vertreter niedriger Ränge geschickt, etwa Vize-Außenminister Michail Galusin. Die jüngsten Treffen hätten auf humanitärem Gebiet Ergebnisse gebracht, sagte Putin jedoch – darunter den Austausch von Gefangenen und gefallenen Soldaten. Er sprach sich dafür aus, die Gespräche fortzusetzen.
Nadja Lissok
Putin würde mit Merz telefonieren
Der russische Präsident Wladimir Putin wäre zu einem Gespräch mit Kanzler Friedrich Merz (CDU) bereit. Wenn Merz anrufe und reden wolle, dann sei Russland immer offen für Kontakte, sagte Putin in St. Petersburg gegenüber Journalisten. Zugleich äußerte Putin Zweifel an der Rolle Deutschlands als etwaiger Vermittler im Ukraine-Krieg. Er sehe Deutschland als Unterstützer der Regierung in Kiew und als Teilnehmer an Militäraktionen an, erklärte er. Aus russischer Sicht seien Deutschland und andere europäische Staaten allgemein nicht neutral.
Der Kremlchef äußerte sich bei einem Treffen mit Vertretern großer internationaler Nachrichtenagenturen erstmals öffentlich zum Kanzler seit dessen Wahl im Mai. Merz hatte seit seinem Amtsantritt bisher keinen Kontakt zu Putin, forderte ihn aber wiederholt in Reden und auch in Kiew zu einer Waffenruhe im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine auf - ohne Erfolg.
Auch gegenüber US-Präsident Donald Trump signalisierte Putin in den vergangenen Monaten immer wieder Gesprächsbereitschaft. Bislang blieben die Telefonate aber ohne nennenswertes Ergebnis. Im Gegenteil: Am Dienstag erlebte die ukrainische Hauptstadt Kiew einen der schlimmsten Luftangriffe seit Beginn des Krieges.
Anna-Maria Salmen
Medienberichte: Russland verstärkt Militärpräsenz nahe Finnland
Rund zwei Jahre nach dem Nato-Beitritt von Finnland arbeitet Russland Medienberichten zufolge daran, seine militärische Präsenz in der Nähe der russisch-finnischen Grenze zu verstärken. Wie der finnische Rundfunksender Yle anhand von neuen Satellitenaufnahmen berichtete, hat Russland in Kandalakscha in der Oblast Murmansk mit umfassenden Bauarbeiten für eine Garnison für eine Artilleriebrigade begonnen.
Dies sei das erste konkrete Anzeichen für eine dauerhafte Aufstockung der Soldaten nahe der Grenze, so der Sender. Die Lokalbehörden in Murmansk gaben demnach an, an dem Ort rund 150 Kilometer östlich der Grenze eine neue Militärstadt zu errichten und ältere Wohnhäuser zu renovieren. Die Aufnahmen zeigen nach Yle-Angaben auch in anderen russischen Militärstandorten unweit der Grenze Veränderungen.
Der schwedische Rundfunksender SVT hatte zuletzt ebenfalls Satellitenbilder ausgewertet, die erste Anzeichen für eine vereinzelte russische Aufrüstung in der Nähe der Grenze zu Finnland zeigen sollen. In Petrosawodsk rund 175 Kilometer von der Grenze entfernt hat die russische Armee demnach zum Beispiel bislang drei Lagerhallen errichtet, die jeweils Platz für bis zu 50 gepanzerte Fahrzeuge haben. In der Militärbasis Kamenka soll außerdem ein Zeltlager für einige Tausend Soldaten errichtet worden sein, und auch der 1998 geschlossene Luftwaffenstützpunkt Seweromorsk-2 soll sich wieder im Aufbau befinden.
Juri Auel
Insider: Trumps Ukraine-Gesandter Kellogg wird Lukaschenko treffen
Insidern zufolge wird der Ukraine-Beauftragte der USA, Keith Kellogg, in den kommenden Tagen nach Belarus reisen, um dort den belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko zu treffen. Wie vier mit der Angelegenheit vertraute Personen erklärten, ist die genaue Tagesordnung des Treffens unklar. Kellogg habe die Reise jedoch als einen Schritt dargestellt, der dazu beitragen könnte, Friedensgespräche zur Beendigung des russischen Krieges gegen die Ukraine in Gang zu bringen, sagten zwei der Insider. Das Außenministerium und die belarussische Botschaft in Washington lehnten eine Stellungnahme ab. Kellogg und das Weiße Haus reagierten nicht auf Bitten um Stellungnahme der Nachrichtenagentur Reuters.
Katja Guttmann
G-7-Gipfel: Merz bei US-Sanktionen gegen Russland optimistisch
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat sich optimistisch gezeigt, dass auch die USA den Druck auf Russland über Strafmaßnahmen erhöhen werden. „Ich gehe mit dem vorsichtigen Optimismus zurück nach Deutschland, dass es auch in Amerika in den nächsten Tagen hier Entscheidungen geben wird, weitere Sanktionen gegen Russland zu verhängen“, sagte er am Rande des G-7-Gipfels in Kanada.
Man sei sich bei dem Treffen wirtschaftsstarker westlicher Demokratien einig gewesen, auf eine möglichst schnelle Beendigung des russischen Angriffskriegs hinzuarbeiten. „Wenn wir Möglichkeiten haben, Russland dazu zu bringen, an den Verhandlungstisch zu kommen, durch militärische Unterstützung der Ukraine, vor allem aber durch weitere Sanktionen gegen Russland, dann wollen wir diese Möglichkeiten wahrnehmen.“
Die EU hat gerade erst ein 18. Sanktionspaket gegen Russland beschlossen. US-Präsident Donald Trump hat sich beim Gipfel erneut skeptisch zu Strafmaßnahmen geäußert. „Vergessen Sie nicht, dass Sanktionen uns eine Menge Geld kosten“, betonte er. „Wenn ich ein Land sanktioniere, kostet das die USA eine Menge Geld.“
Sarah Crone
EU-Kommission legt Plan für Verbot russischer Gasimporte vor
Die EU-Kommission hat einen Plan für einen vollständigen Stopp russischer Gasimporte vorgelegt. Damit will die Brüsseler Behörde erreichen, dass von 2028 an kein Gas mehr aus Russland in die Staatengemeinschaft eingeführt wird. Gasimporte im Rahmen von kurzfristigen Verträgen will die Kommission schon in einem Jahr verbieten, also ab dem 17. Juni 2026. Auf Basis von neuen Verträgen soll ab dem 1. Januar kein russisches Gas mehr eingeführt werden dürfen.
Der Vorschlag muss nun von den EU-Ländern und dem EU-Parlament verhandelt werden, bevor die Regeln in Kraft treten können. Auf Ebene der Länder braucht es die Zustimmung von 15 von 27 EU-Staaten, die zusammen mindestens 65 Prozent der Gesamtbevölkerung der EU ausmachen. Ungarn und die Slowakei haben sich gegen die Pläne ausgesprochen.
Sollten die Einfuhrbeschränkungen wie von der Kommission vorgeschlagen kommen, könnte auch das bundeseigene deutsche Energieunternehmen Sefe betroffen sein. Auf Basis eines bestehenden, langfristigen Vertrags importiert es weiter Flüssigerdgas aus Russland in die EU. Das Unternehmen Sefe hieß früher Gazprom Germania, war eine Tochter des russischen Staatskonzerns Gazprom und wurde in Folge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine und der Energiekrise verstaatlicht.
Darüber hinaus legte die Kommission Pläne für einen vollständigen Stopp russischer Öleinfuhren bis Ende 2027 vor. Denn trotz eines deutlichen Rückgangs der Importe seit Kriegsbeginn kamen 2024 den Angaben nach 13 Millionen Tonnen russisches Rohöl auf den europäischen Markt. Dem Vorschlag der Kommission nach sollen nun die Mitgliedsstaaten, die noch russisches Öl importieren, Diversifizierungspläne erstellen, um alle verbleibenden Einfuhren bis Ende 2027 vollständig einzustellen.
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